Hellersdorfer Gesichter
Nachbarschaft wachsen lassen – für Vielfalt und Respekt
» Hellersdorfer Gesichter «
ist ein Projekt des Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin im Gutsgarten in Kooperation mit dem MBT und der station urbaner kulturen / nGbK Hellersdorf.
Das Kunst- und Erzählprojekt »Hellersdorfer Gesichter« lud Menschen dazu ein, porträtiert zu werden und von ihrem Leben in Hellersdorf zu erzählen: Wer ist die neue Nachbarschaft und was bewegt sie? Was bewegt die alte Nachbarschaft? Welche Bedeutung hat Hellersdorf für sie?
Das vom QM Hellersdorfer Promenade geförderte Projekt hat seinen Ursprung und Anker im Hellersdorfer Gutsgarten, wo seit 2016 Menschen verschiedenster Hintergründe zusammenkommen, um zu gärtnern und Gemeinschaft zu pflegen. Das Projekt etablierte den Gutsgarten als einen Begegnungsort von alter und neuer Nachbarschaft. Der Künstler Jihad Issa hat seit Anfang 2019 an die 100 Portraits von Hellersdorfer Gesichtern gezeichnet. Parallel dazu hat Cécile Wagner Biografien von HellerdorferInnen gesammelt und zusammengestellt. Diese sollten in einer Ausstellung kuratiert von Adam Page in verschieden Geschäften, Trägern und Räumen auf der Hellersdorfer Promenade im April 2020 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Hierfür wurden auch von den Mitarbeitenden der kooperierenden Geschäfte und Träger Einzel- und Gruppenporträts angefertigt. Leider konnten wir 2020 aufgrund der Corona Krise nicht wie geplant zwei Ausstellungen durchführen und die entstandenen Werke persönlich der Öffentlichkeit präsentieren. Im März 2020 haben wir uns für eine Online Variante entschieden, auch jetzt zum Abschluss des Projektes wird es noch eine digitale Ausstellung geben. Wir hoffen aber in baldiger Zukunft eine Ausstellung nachholen zu können, wenn ein Zusammenkommen und Feiern dieses schönen Projektes wieder möglich ist. Bis dahin möchten wir mit dieser Broschüre eine Auswahl der gesammelten Portraits und Biographien festhalten. Durch den guten Zuspruch der Nachbarschaft, konnten wir in den zwei Jahren so viel Material sammeln, dass wir jetzt schon fast ein Buch füllen können!
Für alle Beteiligten an dem Prozess war spannend zu sehen, wie bunt und vielfältig Hellersdorf doch ist. Wer wohnt eigentlich in Hellersdorf und was macht Hellersdorf für sie aus? In begleitenden Workshop – durchgeführt vom Mobilen Beratungsteam Berlin – widmeten wir uns ähnlichen Fragen bezogen auf den Gutsgarten: Wer ist willkommen im Garten? Wer darf teilnehmen? Wie kann eine positive Gemeinschaft aussehen? Wir danken allen TeilnehmerInnen für ihre Beteiligung! Weiterer Dank gilt dem Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade, welches das Projekt förderte, sowie dem Mobilen Beratungsteam Berlin, welches uns intensiv begleitete und natürlich den GutsgärtnerInnen für ihre Beteiligung, sowie dem Team DISKO für ihren Support!
Wir freuen uns auch weiterhin Interessierte im Gutsgarten zu begrüßen und den direkten Austausch aller HellersdorferInnen zu fördern.
Hinweis zu den (Lebens)-Portraits:
Die (Lebens-)geschichten wurden während der Projektlaufzeit von März 2019 bis Dezember 2020 aufgezeichnet. Die meisten sind während der Sommerzeit im Gutsgarten entstanden und wurden dann jeweils im Herbst und Winter transkribiert. Die entstandenen (Lebens-)geschichten sind eine Mischung aus Zitaten der Erzählenden und Zusammenfassungen der Erzählungen. Die Zitate sind als lautsprachliche Transkription aufgeschrieben, d.h. Dialekte sind »wie gehört« wiedergegeben und nonverbale Äußerungen mit einbezogen. Einige Interviews haben einen starken dialektischen Einschlag und sind deswegen – für jene, die dem Dialekt nicht vertraut sind – nicht ganz fließend zu lesen. Uns war es jedoch wichtig, den Dialekt als einen Aspekt der Erzählungen auch so abzudrucken, wie er die Gespräche geprägt hat. Im Sinne der lautsprachliche Transkription hat die Geschichtensammlerin auch Emotionen, Lachen und atmosphärische Beschreibungen in die Texte, meist hinter den Zitaten in runden Klammer (…) eingefügt, um die Gesprächssituation auch authentisch wiederzugeben. Mit den Zusammenfassungen der Erzählungen entsteht ein Schreibstil, welcher die Leser:innen durch den Text führt und das Gespräch kontextualisiert. Eckige Klammern […] verweisen darauf, dass eine Kürzung oder eine Satzumstellung vorgenommen wurde. Eigennamen wurden kursiv geschrieben. Alle Texte wurden vor Veröffentlichung jenen, die ihre (Lebens-)geschichte erzählten, zur Durchsicht vorgelegt. Uns war es wichtig, nur die Worte zu veröffentlichen, mit denen sich die Erzählenden wohlfühlen.
Ein weiterer Hinweis zum Lesen der (Lebens-)geschichten betrifft die Meinungen und Aussagen der Erzählenden. Uns ist es wichtig, die Aussagen der Menschen authentisch wieder zugeben und möglichst wenig einzugreifen oder die Inhalte zu verändern. An dieser Stelle möchten wir und das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade uns ausdrücklich von allen Aussagen, die diskriminierend oder verletzend sein können, distanzieren und darauf hinweisen, dass die Texte persönliche Erzählungen und Meinungsäußerungen einzelner Menschen sind und nicht zwingend die Ansichten des Prinzessinnengarten Kollektiv Berlins oder des Quartiersmanagements Hellersdorfer Promenade widerspiegeln.
Bild und Text sind nicht zur freien Verwendung. Eine Verwendung kann über das Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin und das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade angefragt werden.