FAQ
Wie groß ist das Gelände?
Das Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofs hat eine Größe von ca. 7,5 ha.
Wem gehört die das Gelände?
Das Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofs gehört dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte (EVFBS). Das Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin verfügt über eine Nutzungsvereinbarung, die es uns ermöglicht, die leeren Friedhofsflächen bis mindestens 2035 für unsere Aktivitäten zu nutzen.
Wie viele Menschen besuchen den Prinzessinnengarten?
Der Prinzessinnengarten ist während der Saison (April bis Oktober) für alle geöffnet. In den vergangenen Jahren (vornehmlich am Moritzplatz) schätzen wir, dass jedes Jahr rund 80.000 Menschen den Garten besucht haben und rund 4500 Menschen die Gelegenheit nutzen, in Workshops und Führungen mehr über den Garten, den ökologischen Anbau, die biologische Vielfalt und die nachhaltige Stadtentwicklung zu erfahren. Das Friedhofsgelände an sich ist natürlich ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich – konkrete Zahlen, wie viele Menschen nur wegen des Prinzessinnengartens vorbeikommen haben wir noch nicht.
Wer arbeitet im Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin im Garten?
Jede Saison unterstützen uns bis zu 1000 Freiwillige im Rahmen der wöchentlichen Gartentage (montags, mittwochs und freitags). Diese Leute kommen aus der Nachbarschaft, aber auch aus anderen Stadtteilen. Es gibt Familien, Rentner*innen, Jugendliche, Menschen, die immer in Berlin gelebt haben und Menschen, die gerade nach Berlin gezogen sind. Menschen nähern sich dem Garten mit unterschiedlichen Motivationen: um etwas über den Anbau von Bio-Lebensmitteln zu lernen, Gartenarbeit zu üben oder soziale Interaktion zu finden.
Es gibt keine privaten Beete. Jeder hilft beim Aufbau und der Pflege des gesamten Gartens. Etwa 20-30 Personen, die regelmäßig kommen oder ständig beschäftigt sind, kümmern sich um den Garten und die Organisation der Bildungs- und Teilnahmeangebote.
Warum gärtert ihr in Kisten?
Durch die Gartenarbeit in Kisten bleibt der Garten mobil und kann sich bei Bedarf bewegen. In den mobilen Beeten können wir auch Gemüse auf versiegelten Oberflächen anbauen und mögliche Verschmutzungen durch Schadstoffe im Boden vermeiden.
Ist das bio?
Wir verwenden keine chemischen Düngemittel oder Pestizide, die Pflanzbehälter stammen aus dem Lebensmittelbereich, Erde und Saatgut haben ein Bio-Zertifikat. Wir bemühen uns auch, die Vielfalt der Kulturen zu bewahren und uns um alte und seltene Sorten zu kümmern. Jedes Jahr wandeln wir organische Abfälle aus dem Garten in insgesamt etwa 15 Tonnen Kompost um, die zum Düngen des Gartens verwendet werden.
Was passiert mit dem Gemüse?
Das Gemüse steht den Menschen zu Verfügung, die sich an den Gartenarbeitstagen beteiligen. Ein Teil davon geht aber auch in unser Gartenrestaurant oder an nahe gelegene Restaurants und hilft bei der Finanzierung des Gartens.
Wie funktioniert das Gartenrestaurant?
Mit seinen Überschüssen hilft unser Gartencafé den Garten und seine vielfältigen Projekte zu finanzieren. Wir verarbeiten teilweise Gemüse und Kräuter direkt aus dem Garten und versuchen, kleine, ökologisch arbeitende Produziernde aus der Region durch den Kauf zusätzlicher Zutaten zu unterstützen.
Was sind Ableger-Gärten?
Der Prinzessinnengarten wirkt auch an anderen Orten. In den letzten Jahren hat unser Gartenbauteam über 140 weitere große und kleine Nutzgärten für Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen angelegt. Diese Gärten werden von verschiedenen Bildungsprogrammen und Workshops begleitet. Die Einnahmen aus diesen Gartenbauangeboten tragen zur Finanzierung des Prinzessinnengartens bei und eröffnen den Beteiligten Einkommensmöglichkeiten.
Was macht der Prinzessinnengarten noch?
Zahlreiche Projekte für Recycling & Upcycling, Heimwerken, innovative Anbaumethoden, ökologische Bienenzucht, Kompostierungsmethoden oder postfossile Mobilität nutzen den Prinzessinnengarten als Plattform für ein nachhaltiges städtisches Leben. Künstler*innen arbeiten auch im Garten mit partizipativen Methoden an der Frage, wie Städte und ihr Zusammenleben nachhaltig und ressourcenschonend gestaltet werden können. Außerhalb des Prinzessinnengartens errichten wir Ablegergärten, entwickeln Kooperationen zum Aufbau bundesweiter und europäischer Netzwerke und arbeiten intensiv mit Kulturinstitutionen in und außerhalb Berlins an einzelnen Projekten. Mit Vorträgen, Workshops, Studienbesuchen und partizipativen Forschungen im Garten versuchen wir, die mit dem Prinzessinnengarten verbundenen Themen in die Diskussion und Ausbildung einzubeziehen und weiterzuentwickeln.
Wie können Menschen teilnehmen und unterstützen?
Während der Gartenarbeitstage kann jede*r Interessierte bei uns im Garten arbeiten. Menschen können den Garten Ort auch mit Spenden unterstützen.
Was macht ihr im Winter?
Pause. Die meisten Pflanzen sterben ab (einige Stauden bleiben übrig). Wir sitzen hauptsächlich im Büro oder genießen etwas mehr Freizeit, beschäftigen uns mit Dingen, die aus der letzten Saison zurückgeblieben sind, schreiben Finanzierungsanträge, bereiten uns auf das nächste Jahr vor usw. Ungefähr ab März starten dann wieder die Vorbereitungen für die Saison.