Grundlagenvereinbarung zwischen der Neuköllner Abteilung für Umwelt und Natur und dem Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin/Nomadisch Grün gGmbH zur künftigen Zusammenarbeit

 

Um zu einer Lösung in den Unstimmigkeiten in der Bewertung der Aktivitäten des Prinzessinnengartens auf dem Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofes in Berlin-Neukölln zu gelangen, fanden durch Vermittlung der umweltpolitischen Sprecher der GRÜNEN und der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Herrn Dr. Turgut Altug und Herrn Danny Freymark Gespräche zwischen dem Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin und der Abteilung für Umwelt und Natur des Bezirksamtes Berlin-Neukölln statt. Als Ergebnis dieser Gespräche wurde nun eine Grundlagenvereinbarung zur künftigen Kooperation des Garten-Projektes mit dem bezirklichen Umwelt- und Naturschutzamt unterzeichnet.

Schwerpunkte dieser Vereinbarung sind

  • der Rückbau des von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) beanstandeten Geräteunterstandes bis zum 30.11.2020
  • Prüfung eines Neuaufbaus an geeigneter Stelle durch die UNB
    die Förderung von Urban Gardening Aktivitäten auf dem Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofs
  • Widerruf der Rückbauanordnung nach Erfüllung der ausgehandelten Bedingungen durch den Prinzessinnengarten sowie Prüfung einer naturschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung für die übrigen bisher umstrittenen Einrichtungen, basierend auf einem Kompensations- und Aufwertungskonzept von Nomadisch Grün sowie einer Biotopkartierung für die gesamte Friedhofsfläche
  • Inaussichtstellung der Förderung von Umweltbildungsprojekten

„Diese Grundlagenvereinbarung für eine Kooperation ist notwendig für unsere Weiterexistenz – damit wir uns sorgenfrei unserer Bildungsarbeit vor Ort widmen können“, so Gärtnerin und Geschäftsführerin Lisa Dobkowitz. „Wir sind erleichtert, dass wir uns nun auf einem Weg der Einigung und künftigen Zusammenarbeit befinden um gemeinsame Ziele im Umwelt- und Naturschutz zu verfolgen. Wir hoffen sehr, dass diese Einigung eine sichere Grundlage für unsere Arbeit vor Ort darstellt und weitere Unstimmigkeiten in Zukunft vermieden werden können.“ ergänzt Mitbegründer des Prinzessinnengartens Robert Shaw.

Stadtrat Eberenz dazu: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, Missverständnisse auszuräumen und deutlich werden zu lassen, dass innerstädtischer Naturschutz und flächenverträgliche Nutzung sowie Erhaltung dieser biotopisch hoch entwickelten und stadtökologisch so wichtigen Flächen gemeinsames Ziel sind. Die Abteilung Umwelt und Natur setzt sich daher auch nachdrücklich dafür ein, dass im Rahmen der neuen Beplanung des Friedhofes Jacobi II Flächen für Urban Gardening großzügig ausgewiesen und dauerhaft gesichert werden.“

Seit 2018 ist das das Team von Nomadisch Grün auf dem Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofs in Berlin-Neukölln mit seinen Naturschutz- und Umweltbildungsaktivitäten rund um einen offenen Gemeinschaftsgarten aktiv. Nach 10 Jahren mit dem Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg, zog Nomadisch Grün Ende 2019, gefördert durch das Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE), als Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin nach Neukölln an die Hermannstraße um dort modellhaft eine langfristige und sozial-ökologische Begleitnutzung von Friedhofsflächen zu erproben. Der Evangelische Friedhofsverband Berlin-Stadtmitte (EVFBS) stellt seither ungenutzte Teilflächen des Neuen St. Jacobi Friedhofs für die niederschwelligen Bildungs- und Partizipationsangebote zur Verfügung.

Das Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin freut sich auf eine langfristige Perspektive, die nun auch mit Unterstützung des Natur- und Umweltschutzamtes Neukölln verwirklicht werden kann.